Österreichs Herren sind zum zweiten Mal in seiner Geschichte Europameister im Hallenhockey. Die Mannschaft rund um Kapitän Benjamin Stanzl setzte sich am Sonntag im Endspiel der 18. Titelkämpfe in Antwerpen gegen Gastgeber Belgien nach einem 4:4 nach regulärer Spielzeit mit 2:1 im Penaltyschießen durch und krönte sich beim dritten Anlauf in Folge und zum zweiten Mal nach 2010 wieder zum Champion.
2014 und 2016 hatten die Österreicher in Wien bzw. Prag noch gegen Deutschland den Kürzeren gezogen. Diesmal hatte die Mannschaft von Teamchef Hans Szmidt den Rekordeuropameister (15 Titel) im Semifinale - ebenfalls im Shootout - bezwungen. Die Deutschen fuhren dennoch nicht ohne Medaille heim: Im Spiel um Platz drei setzte sich der entthronte Europameister gegen Polen mit 9:8 durch.
Belgien kämpft sich zurück
Österreich und Belgien - im Feldhockey Olympiazweiter - waren sich bereits in der Vorrunde gegenüber gestanden. Damals hatten sich die Österreicher mit einem 3:3-Remis um den Gruppensieg gebracht. Im Finale sah es vor allem in der ersten Hälfte nach einer klaren Angelegenheit für Rot-weiß-rot aus. Dank eines Doppelpacks von Kapitän Stanzl (5., 8.) und eines Treffers von Sebastian Eitenberger (10.) lag Österreich schnell mit 3:0 voran. Nicolas Vandies (20.) konnte kurz vor der Pause aber verkürzen.
In der zweiten Hälfte gab die Auswahl des Österreichischen Hockey Verbandes (ÖHV) das Spiel aber noch fast aus der Hand. Angefeuert vom Publikum kämpften sich die Belgier dank Pierre Louise Maraite (26.) und Tom Degroote (29.) zum Ausgleich. Doch nur vier Minuten später stellte Patrick Schmidt die neuerliche Führung der Gäste her (33.). Doch auch diesmal brachte Österreich den Vorsprung nicht über die Zeit. Maxime Plennevaux (35.) gelang aus einem Konter erneut der Ausgleich.
Im Penaltyschießen hatten die Österreicher schließlich so wie im Halbfinale das bessere Ende für sich, obwohl das Shootout denkbar ungünstig begann: Eitenberger setzte seinen Versuch außen ans Netz. Daher musste Goalie Mateusz Szymczyk in die Bresche springen. Der österreichische Schlussmann hielt zwei belgische Versuche und musste sich nur Degroote geschlagen geben. Für Österreich trafen jedoch Youngster Fabian Unterkircher und Routinier Michael Körper und fixierten den zweiten EM-Titel.
Hallen-EM in Antwerpen, Finale
Belgien - Österreich 5:6 n.P.
(4:4 / 1:2)
Tore: Vandiest (20.), Maraite (26.), Degroote (29.), Plennevalix (35.) bzw. Stanzl (5., 8.), Eitenberger (10.), P. Schmidt (33.)
Penaltyschießen: Degroote bzw. Unterkircher, Körper
Spiel um Platz 3: Deutschland - Polen 9:8 (5:1)